Befund des Urologen

Nachfolgend habe ich den Befund unseres Urologen mal auseinandergenommen und allgemeinverständlich aufbereitet. Wen es interessiert, der findet dort die Erklärung für

– Hypogonadismus (hypergonadotroper und hypogonadotroper)

– hohes FSH

– Keimepithel

– Hoden-Atrophie

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Hypergonadotroper Hypogonadismus m. Azoospermie

Hypogonadismus

hormonale Unterfunktion der Keimdrüsen (Gonaden), einschließlich der resultierenden Krankheitszeichen. Gekennzeichnet durch Androgenmangel, Infertilität oder eine Kombination von beiden. I.e.S. das „H.-Syndrom des Knaben“ als erbliche oder als vor oder nach der Geburt erworbene Hodeninsuffizienz (Hyporchidie). Ätiol. u. Klassifik.: Entsprechend der an der Regulation der Hodenfunktion beteiligten Organe können Erkrankungen des Hypothalamus, der Hypophyse u. des Hodens zu einem H. führen. Letztere werden als primärer = hypergonadotroper H. bezeichnet und u.a. verursacht durch angeborene oder erworbene Anorchie (keine funktionierende Hoden), Gonadendysgenesie (Störung der Geschlechtsentwicklung), Pseudohermaphroditismus masculinus (genetisch bedingte Störungen der Hodenanlage u. -differenzierung, Störung der Produktion oder Wirkung der für die Geschlechtsentwicklung essentiellen testikulären Hormone Testosteron u. AMH), Klinefelter-Syndrom, XX-Mann, XYY-Syndrom, Noonan-Syndrom (Gen-Defekt auf dem zwölften Chromosom), Lageanomalien der Hoden, Orchitis (Entzündung des Hodens), Germinalzellaplasie (Sertoli-cell-only-Syndrom = angeboren, Fehlen des Keimepithels in den Hodenkanälchen) sowie Allgemeinerkrankungen u. exogene Noxen (z.B. Hämochromatose, Sichelzell-Anämie, ionisierende Strahlen). Der primäre H. geht einher mit erhöhten Serum-Gonadotropin-Werten, weitere klin. Symptome je nach Krankheitsbild. Hypothalamisch oder hypophysär bedingte Hodenfunktionsstörungen werden als sekundärer = hypogonadotroper H. bezeichnet und gehen mit erniedrigten Serum-Gonadotropin-Werten einher. Funktionsstörungen des Hypothalamus mit Beeinträchtigung der GnRH-Sekretion können u.a. verursacht sein durch idiopathischen hypogonadotropen Hypogonadotropismus (IHH) u. Kallmann-Syndrom, Prader-Labhart-Willi- u. Angelman-Syndrom, das Laurence-Moon-Bardet-Biedl-Syndrom, Pubertas tarda, Untergewicht u. Anorexia nervosa sowie Tumoren u. andere ZNS-Läsionen. Erkrankungen, die zu hypophysärem hypogonadotropen H. führen, sind u.a. Hypopituitarismus, LH-Mangel (Pasqualini-Syndrom) bzw. biologisch inaktives LH, isolierter FSH-Mangel u. Hyperprolaktinämie. Des Weiteren können auch Erkrankungen mit isolierter Beeinträchtigung der Fertilität einen H. verursachen. Dazu gehören Krankheiten der ableitenden Samenwege u. akzessorischen Geschlechtsdrüsen (z.B. Infektionen, Obstruktion, zystische Fibrose), patholog. Veränderungen mit Beeinträchtigung der Samendeposition (Penisdeformationen, Phimose) sowie isolierte Erkrankungen der Androgenzielorgane (testikuläre Feminisierung, Reifenstein-Syndrom, Androgenresistenz, perineoskrotale Hypospadie mit Pseudovagina). Klinik: Symptome variabel je nach Ausmaß des Hormonmangels u. zugrunde liegender Erkrankung sowie abhängig vom Alter der Patienten (präpubertaler H. in der Kindheit mit Ausbleiben der Pubertät; postpubertaler H. im Erwachsenenalter u.a. mit Rückbildung prim. u. sek. Geschlechtsmerkmale, Fertilitätstörungen). Häufige Ausbildung einer Osteoporose.

zu Azoospermie

Hormonstatus hohes FSH

FSH = follikelstimulierendes Hormon (Syn.: Follitropin; Follikelreifungshormon)

im Hypophysenvorderlappen gebildetes, unter Einwirkung des FSH-Releasing-Faktors ausgeschüttetes Glykoprotein, dessen Serumwerte für ♂ u. ♀ etwa gleich hoch liegen (nach Menopause erhöht); wird durch die Niere ausgeschieden. Funktion: fördert (zusammen mit LH) u.a. die Follikelreifung bzw. die Spermatogenese u. die Entwicklung der Hodenkanälchen. Ist Hauptbestandteil des Serumgonadotripins. Die Bestimmung erfolgt mit immunometrischen Methoden. pharm Anw. als rekombinantes FSH (biotechnisch aus dem Urin gewonnen) bei ♀ mit Anovulation sowie vor assistierter Konzeption, bei ♂ zur Stimulation der Spermatogenese.

Schädigung des Keimepithels

Keimepithel (Epithelium spermatogenicum): die Auskleidung der Samenkanälchen (mit Keim- u. Stützzellen).

Hoden-Atrophie (= Schwund des Keimgewebes im Hoden)

Definition: Hodenatrophie (testicular atrophy)

allgemeine oder örtlich begrenzte hyaline Veränderung (Degeneration) des Epithels der Hodenkanälchen mit nachfolgender Schrumpfung u. Fibrose sowie – evtl. vollständiger – Aufhebung der Samenzellenbildung (Spermatogenese); z.B. bei Altersinvolution, zehrenden Krankheiten, chronischem Alkoholismus, Strahlenschädigung, Samenleiterverschluss, Kryptorchismus.

Beispielsweise bei einer Hodenentzündung besteht die Gefahr, dass das Hodengewebe durch die entzündlichen Prozesse und die schwellungsbedingte Erhöhung des Druckes auf den Hoden zerstört wird. Die Folge davon ist ein Schwund des Keimgewebes im Hoden (=Hodenatrophie), die bei einem Befall beider Hoden zur Unfruchtbarkeit (=Infertilität) führen kann.

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