„Die Spermien brauchen Sie erst mal nicht zu interessieren“

Mein erster Termin beim HI-Doc für den Kontrollzyklus

Wer jetzt denkt, ich war aufgeregt, der irrt, ich war wahnsinnig aufgeregt. Was sich bei mir durch viel zu frühes Erscheinen und ein Dauergrinsen äußert. Zumindest scheint das auf andere Gelassen zu wirken, weshalb mir 2 menopausierende Frauen im Wartezimmer an den Geschichten Ihrer Hitzewallungen teilhaben ließen. Dementsprechend schnell ging die halbe Stunde vorbei, die ich zu früh dran war (ich sag ja, wahnsinnig aufgeregt).


Der Doc schaffte es dann wenigstens für 5 Minuten, meinen Puls zu beruhigen, indem er aufmerksam meine Patientenkarte studierte, einige Daten mit mir wiederholte, wobei ich nicht wusste, ob das der Auffrischung meines oder seines Gedächtnisses diente. Dann fragte er nach dem Gatten (der hatte einen Termin), rechnete er ein wenig mit dem Datum herum und meinte dann, der nächste Termin wäre am Mittwoch. Und ob ich den Vertrag dabei hätte. Mein Puls beschleunigte sich kurzfristig: Ich dachte, den brauchen Sie erst für die erste Insemination? Kaum merkliches Nicken, mein Puls beruhigt sich wieder. Höschen aus und rauf auf den Stuhl (ich gehöre ja immer noch zu der altmodischen Garde, die nur im Rock zum Frauenarzt geht).

Über mir hängen drei Bildschirme, auf dem mittleren schwimmen lustig einige aufgeweckte Spermien in zig-facher Vergrößerung umher: „Die brauchen Sie erst mal nicht zu interessieren.“ Der Ultraschall offenbart mehrere kleine Eibläschen links und nach einigem suchen (musste feststellen, das mexikanisches Essen mit viel Erbsen und Bohnen für eine gute Sicht hinderlich ist) ein großes Eibläschen im rechten Eierstock. Der Doc ist begeistert, misst es aus und meint, das ist erst Donnerstag reif. „Also nächster Termin: Donnerstag!“

Mein Puls überschlägt sich. Ich dachte, ich bin hier zum Kontrollzyklus? „Ja, aber super Eibläschen!“ Und der Kontrollzyklus? „Wird gleich genutzt, wenn der Bluttest nix anderes sagt.“ Schluck! Darauf war ich nicht vorbereitet. Runter vom Stuhl, Höschen an, Blut abnehmen, Termin festlegen, und weg. Ich muss gestehen, hier hab ich echte Erinnerungslücken. Ich muss erst mal den Gatten informieren. Der erholt sich von dem Schock erstaunlich rasch, allerdings nicht nachhaltig. Jetzt muss ich erst mal schnell in die Apotheke und noch Folsäure kaufen. Ich sag ja, ich bin total unvorbereitet…

~konny

2 Antworten zu “„Die Spermien brauchen Sie erst mal nicht zu interessieren“”

  1. Uuuah, wie aufregend!!! Der Herr Doktor ist aber einer von der ganz schnellen Fraktion…
    Drücke ebenfalls die Daumen!
    Viele Grüße,
    Steffi

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